Er war wirklich da. Bei Linton Kwesi Johnson ist das nicht so selbstverständlich, da er auch schon Veranstalter im letzten Moment hängen liess. [hierzu kenne ich persönlich kein Beispiel, der Autor vielleicht?]
Und auch das teils eigens aus der Nord- und Ostschweiz angereiste Publikum kam am Donnerstag in Scharen und füllte die Luzerner Schüür bis zuhinterst. [die Tatsachen: mit knapp unter 300 Personen ist die Schüür HALBVOLL! Kein Mensch musste mit Platzproblemen kämpfen, oder konnte sich nicht frei bewegen...für einen Donnerstag war es voll, die Stimmung ganz toll, aber das hat den Autor nicht interessiert...]
Die Veranstalter versäumten es, auf den Andrang zu reagieren und liessen die in der Schüür mögliche Beschallung der hinteren Saalhälfte ausser Betrieb. [zur Zeit bin ich immer noch EINE Person, und ich alleine darf mich als Veranstalter nennen, obwohl ich nicht vergesse, dass es ohne die tolle Hilfe der Helferfrau- und -mannschaft nicht durchführbar gewesen wäre. Zur Beschallung kann ich nur kopfschüttelnd bemerken, dass es kompletter Nonsense ist, die hintere Beschallung einzuschalten. Hinweis: Es handelt sich um ein Konzert, und nicht um einen Fernsehabend, dass der Autor lieber an der hinteren Bar diskutiert interessiert mich wenig. Ausserdem hat es der Schüür-Betreiber unterlassen den Veranstalter über derartige Möglichkeiten zu informieren.]
Denn gerade im Fall dieses Dub-Poeten sind die Worte gewichtiger als die Musik, selbst wenn sie im jamaikanischen Patois den meisten wohl nur bruchstückhaft verständlich sind.
Zelebration
Und im verlangsamten, bassbetont im Rhythmus akzentuierten Dub-Reggae von Dennis
Bovells Band gereicht das im monotonen Gesang rezitativ vermittelte Wort gar
zur Zelebration. Der im Gegensatz zu den Rastafaris nicht retrogerichtete, sondern
in realem Londoner Alltag als kämpferisches Sprachrohr unterdrückter
farbiger Minderheiten agierende Politaktionist Linton Kwesi Johnson will sich
schliesslich auch mitteilen. Gegen Rassismus, Ghettoisierung, Arbeitslosigkeit,
faschistoide Polizeigewalt: Harte und direkte Anklagen an eine auch nach Thatcher
in der Integrationsproblematik noch wenig aktive Regierung.
Im Kontext von Linton Kwesi Johnsons vehementen politischen und sozialen Engagements
hinterliess bei etlichen Besucherinnen und Besuchern einen etwas zwiespältigen
Eindruck, dass die Ikone der Dub-Poetry bezüglich eigenen Marktwertes sehr
selbstbewusst zu sein scheint.
Jedenfalls erforderte die Gage einen für Reggae-Konzerte ungewohnt hohen Eintritt. [Das ist der Gipfel der Unverschämtheit. Was beabsichtigt der Autor? Er selbst hat nicht Eintritt bezahlt, und die Gäste hatten nicht den Eindruck ausgebeutet zu werden!!! Ausserdem ist dieser Eintrittspreis für Reggae-Konzerte normal, ich habe in den 80er Jahren für ein Big Youth Konzert von 35 Minuten genau 35 Franken bezahlt!]
Da mag auch kaum noch zu verwundern, dass die Musiker - wie von Veranstalterseite durchsickerte [was im Übrigen nicht stimmt!] - selbst mit der Hotelunterbringung in einem «nur» Drei-Sterne-Haus nicht zufrieden waren. [vermutlich sind die Spirituosen, die der Autor bereits intus hatte dafür verantwortlich, dass mein Hinweis derart verdreht worden ist. Fakt ist: Die Band war stinkesauer, weil ihnen IHR Management vergessen hat mitzuteilen, dass sie in Doppelzimmer untergebracht sind. Die Änderung im Vertrag diesbezüglich ist sauber und korrekt gelaufen. Drei Sterne de-luxe standen NIE zur Diskussion, die Dub-Band war mit der Qualität des Hotels zufrieden!!! Einzig die Tatsache, dass sie Zimmer teilen mussten ist ihnen etwas aufgestossen, da sie sich diese Pfadi-Romantik einfach nicht mehr gewohnt sind. Hier wäre eher ein Hinweis angebracht gewesen, dass der Veranstalter mit aller Kraft versucht hat eine De-Luxe-Band ohne Mittel und Unterstützung nach Luzern zu bringen. Aber offensichtlich ist dem Autor mehr daran gelegen den Veranstalter und die Band durch den Dreck zu ziehen und unangebrachte Vorwürfe zu äussern. Schade, ich hätte mehr Einfühlungsvermögen von Charles Schum erwartet.]
Hingegen, wie unterm Publikum auch vernommen, kann von Abzocke seitens der Veranstalter keine Rede sein. [Warum ist es dir so wichtig soviel Text diesem Thema zu gewähren?]
Im Gegenteil, mit zusätzlichem Programm, der Ostschweizer Band Gumbo sowie den lokalen Transformern, versuchten sie den Eintrittspreis einigermassen zu relativieren. [Was hat der Autor nur für ein Problem mit dem Eintrittspreis? Er hat ihn nicht bezahlt, das steht fest. Ausserdem sind Fr. 39.-- nicht überrissen für LKJ. Soll mir jemand zeigen, wie er/sie das hinkriegt. Ich, als "die Veranstalter" (man bemerke, er nennt die RootsConnection nicht als Veranstalter!!!!) habe das GANZE Risiko getragen und dementsprechend das Defizit. Nach Wochen der Vorbereitung und Kämpfen mit all den Institutionen, von denen man als Veranstalter abhängig ist, hat für mich KEIN Franken herausgeschaut. Das ganze war ein Geschenk an Fans von Reggae/LKJ/RootsConnection/Luzern/etc. Hierfür gibt es offenbar kein Dankeschön, stattdessen kassiere ich Prügel. Übrigens: im Vorfeld hat es die Luzerner Zeitung nicht für nötig gehalten LKJ als Ereignis für Luzern anzuerkennen...]
Es ist bedenklich, dass ein Journalist, der sich offenkundig darüber beschwehrt, dass zuwenig KONZERT-Betrieb in der Schüür abgeht, ein derart peinliches Gesülz ablässt...Würg. Wäh. Pfui!
Im Gegensatz zu Deinem Gewürge, hat Christian Hug einen ganz tollen Artikel verfasst. Schau doch selber hier...
yours skacerly
C-lector C